Heute, zu dieser hochenergetischen Mondfinsternis, geht es viel ums Loslassen, ums Verabschieden von allem, was nicht mehr dient, aber auch um Werte.
Meine Liste mit allem, was ich loslassen mag, ist ganz schön lang geworden. Neben meiner Naschsucht sind es überraschenderweise gleich einige Ängste geworden, die sich da gemeldet hatten. Und das, obwohl ich mich doch eigentlich für ziemlich mutig halte … Na gut, ich werde meine (lange) Liste dem Feuer übergeben und um Transformation bitten.
Mit meinen Werten bin ich hingegen weiterhin im Reinen. Seit ich dem elterlichen Schutz entschlüpft bin, war es für mich ganz klar, dass ich nun selbst die Verantwortung übernehmen darf. Anfangs war das zwar nicht immer so einfach, aber mit wachsendem Erfahrungsschatz wurde es immer leichter. Es waren viele Prozesse, die da durch Erfahrungen in Gang gesetzt wurden und damit meine Werteskala geprägt haben. Und all das bildet letztlich die stabile Basis für mein Selbstbewusstsein.
Und dabei brauche ich niemanden, der mir ständig Vorschriften macht. Denn ich kann selber denken und selbst für mich entscheiden.
(Meinen Ärger über das wachsende Ausmaß dieser Vorschriften werde ich wohl gleich noch auf meine Liste setzen!)
Apropos Liste. Ursprünglich hatte ich vor, hier eine Liste zu verfassen, mit all den Gängelungsversuchen und Vorschriften, über die ich mich wundere (und manchmal auch ärgere. Noch!). Doch gerade wurde mir klar, dass die eigenen Werte ja so individuell sind, weil sie eben vom eigenen Erleben und den eigenen Erfahrungen geprägt werden. Was andererseits aber auch beweist, dass es sinnvoller Weise kein alle-über-einen-Kamm-scheren geben kann. Hier beginnt bereits die kleine alltägliche Toleranz dem Anders-sein gegenüber.
Der kleine Hasenfuß
Es entspricht ja genau der Qualität des heraufdämmernden Wassermann-Zeitalters: das Individuum in der Gruppe. Jeder darf sein, wie er ist, und das ist gut so. Also, genau genommen wäre alles gut, wäre sich jeder seiner Haltung sicher. Bin ich beispielsweise von der heilsamen Unterstützung der Homöopathie überzeugt, weil ich zig gute Erfahrungen damit gemacht habe, brauche ich nicht den Zuspruch anderer, die mir beweisen, dass ich recht habe. Umgekehrt gilt natürlich dasselbe, hätte ich es einige Male erfolglos ausprobiert, wäre ich kein Fan davon, müsste aber auch nicht andere von meiner Meinung überzeugen wollen. Weil ich ja wüsste, dass es für mich nicht passt.
Richtig unangenehm wird es aber, wenn ich noch gar keine Erfahrungen damit gemacht habe, mich aber ungeprüft irgendeiner angelesenen/angehörten Meinung von xy bediene und damit lautstark hausieren gehe, um meinen Selbstwert damit zu erhöhen. Letzteres scheint in unserer Gesellschaft leider bei allzu vielen Themen Haltung geworden zu sein und gerade die Sozialen Medien mit ihrer Möglichkeit zur Anonymität und ihrem ausufernden Zensurverhalten haben sich hier zur regelrechten Spielwiese gemausert. Auch die Mainstream-Medien nützen das weidlich aus, um bei jenen Un-Erfahrenen Meinung zu bilden.
Nein, danke! Ich brauche wirklich niemanden, der mir vorschreibt, was ich zu denken habe. Ich orientiere mich an den Naturgesetzen, an meinen Erfahrungen und am höchsten meiner Leitsätze aus der Volksweisheit, der golden rule: Was du nicht willst, das man dir tu‘, das füg‘ auch keinem andern zu. So einfach warad’s …